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Geschichte

Allgemein

Der Begriff Shiatsu wurde 1919 erstmals benutzt. Seine Geschichte lässt sich allerdings bis ins alte China des sechsten Jahrhunderts v. Chr. zurückverfolgen.
Es wird vermutet, dass vor 1500 Jahren die alte chinesische Massagetechnik Anma von Kriegermönchen über Korea nach Japan gebracht wurde. Aus diesen Jahrhunderte alten Behandlungsformen entwickelten sich dort, unter Anpassung an die alten japanischen Methoden, eigene therapeutische Wege.

Schon um 1800 war es ein gesetzter Anspruch von Anma, Blockierungen durch die Behandlung der 14 Meridiane aufzuheben und Leere und Fülle auszugleichen, um organische Fehlfunktionen zu lösen. Das traditionelle Anma ist die eigentliche Wurzel des Shiatsu.

Moderne

Noch vor etwa dreihundert Jahren hatte Anma als manuelle Behandlungstechnik einen festen Platz in der Ausbildung der japanischen Ärzte.
Im Lauf der Jahre jedoch, vor allem unter dem Einfluss der westlichen Medizin, die nun auch in Japan ihren Einzug hielt, verlor sich die therapeutische Anwendung von Anma mehr und mehr, so dass schließlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts Massage nur noch der Entspannung und dem Lustgewinn diente.

Der Therapeut Tenkei Tamai wollte seine Arbeit von der Wellnessmassage unterscheiden. Im Jahr 1919 veröffentlichte er seine Bücher Shiatsu Ryoho (Fingerdruck, der Weg zur Heilung) und Shiatu Ho (Fingerdrucktherapie).
In diesen Büchern integrierte er Anma, die Akupunktur-Therapie, und andere traditionelle japanische Methoden mit westlicher Anatomie und Physiologie.

Seriöse Therapeuten begannen nun diese Methode ernsthaft weiterzuentwickeln. Unter ihnen fand sich Tokojiro Namikoshi. Ihm ist es zu verdanken, dass Shiatsu als Heilmethode einen festen Platz im japanischen Gesundheitssystem erlangte.

1964 wurde Shiatsu vom japanischen Gesundheits- und Wohlfahrtsministerium als eigenständige Behandlungsmethode anerkannt.

Masunaga

Um die Weiterentwicklung des Shiatsu hat sich in weiterer Folge Shizuto Masunaga verdient gemacht. Er selbst studierte Shiatsu an Namikoshis Schule und entwickelte 1950 nach seinem Psychologiestudium seinen eigenen Shiatsustil.
Er sprach sich gegen den mit Muskelkraft ausgeübten Druck aus. Er berief sich wieder auf die Ursprünge der fernöstlichen Medizin, sowie deren philosophischen Wurzeln, Taoismus und Zen.
Masunagas Stil verbreitete sich besonders im Westen.
Sein Schüler Wataru Ohashi legte in Amerika den Grundstein für die Verbreitung des Zen-Shiatsu. Sein besonderer Beitrag war die Bereicherung des Shiatsu mit ästhetisch, fließenden Bewegungen, die an die Leichtigkeit eines Tänzers erinnern. Später ging er nach Europa, so wie andere Schüler von Masunaga, zum Beispiel Pauline Sasaki , Tetsuro Saito oder Tomas Nelissen, wodurch ab 1970 die Verbreitung von Shiatsu in Europa begann.

Der Weg des Shiatsu ist nicht mehr aufzuhalten und findet mehr und mehr seinen Platz in einer von Stress und Zivilisationskrankheiten belasteten Gesellschaft.